Geschwister Siferlinger

 

Werdegang der Geschwister Siferlinger

 

Die Geschwister Siferlinger sind in Bad Endorf im Chiemgau in der Geborgenheit einer typisch bayerischen Großfamilie aufgewachsen. Ihre Eltern bewirtschafteten zusammen mit den Großeltern anfangs noch ein kleines "Sacherl". Als der Opa im Jahre 1966 starb, gaben sie die Landwirtschaft auf und der Vater verdiente den Lebensunterhalt als Wasserwart im aufstrebenden Kurort. Musikalisch waren beide Eltern und die Geschwister erzählen: "Mama hat Klavier gespielt und Papa Zither. Singen konnten beide sehr gut!" Und so war es kein Wunder, dass diese Musikalität auch auf die Kinder Christine, Hermann, Maria, Traudi und Irmi überging. Alle spielen verschiedene Instrumente und singen gerne.

Im Jahre 1972 lernte Maria in der Schule das Lied "Wia lustig is im Winter" und da es ihr so gut gefiel, hat sie es auch daheim noch vor sich hingesungen. Als Hermann dann die zweite Stimme dazusang, meinte der Papa: "Des klingt ja gar net schlecht" und dies war sozusagen die Geburtsstunde des Dreigesangs.

 

 Maria, Christine, Hermann 

 

In der Besetzung Maria, Christine und Hermann traten die Geschwister Siferlinger dann erstmals im Jahre 1973 auf. Sie waren damals 9, 11 und 12 Jahre alt. 1974 meldete sie ihr Vater zum Volksmusikwettbewerb  "Wasserburger Löwe" an, um zu sehen, ob sie auf dem richtigen Wege wären. Als der Name des Gewinners genannt wurde, war die Überraschung riesengroß! "Niemals hätten wir gedacht, diesen Preis als Sieger mit nach Hause nehmen zu dürfen." 

In der Besetzung Christine, Hermann und Maria traten die Geschwister dann in den Jahren 1974 bis 1979 auf. Ab Herbst 1979 sprang für Christine die "Vierte im Bunde", Traudi, ein. Die bisherige erste Stimme, gesungen von Maria, übernahm nun Traudi.

  

 Traudi, Hermann, Maria 

  

Die Geschwister erinnern sich besonders gerne an die Volksmusiktage in Innsbruck, die sie als sehr schöne Erlebnisse in Erinnerung behalten. "Für uns junge Gesangsgruppe war es ein unbeschreibliches Erlebnis, so viele junge Musikanten und Sänger 'auf oam Haufa' zu erleben". Das Kongresshaus in Innsbruck ist förmlich "übergequollen" - wo man hinsah, junge Leut' in Tracht, fröhlich und natürlich auch aufgeregt. Die Jury bestand aus 5 Juroren und es war wirklich spannend, ob man das erhoffte beste Prädikat 'Ausgezeichnet' erhielt. Dies gelang sowohl 1976 in der ersten Besetzung als auch 1982 in der Besetzung Maria, Traudi und Hermann. Maria erinnert sich: "Am Sonntag war danach immer das Musikantentreffen beim 'Stanglwirt', das für uns ebenso unvergesslich ist: urig, gmiatlich und einfach schee, weil man auch da nochmal neue Volksmusikbekanntschaften schließen bzw. Musikantenfreundschaften vertiefen konnte."

Im Jahre 1981 gewannen die Geschwister Siferlinger dann in der Besetzung Maria, Hermann und Traudi den " Zwiesler Finken". Auch dies war ein Anlass zu großer Freude! Hermann hierzu: "Einerseits haben wir uns unbeschreiblich gefreut - andererseits waren wir sehr traurig, dass unser Papa, der uns noch zu diesem Volksmusikwettbewerb angemeldet hatte, dies nicht mehr miterleben durfte. Er ist ein halbes Jahr vorher gestorben und es wäre so schön gewesen, wenn er unseren Erfolg noch miterleben hätte können. Schließlich hat er immer mit uns geübt und die Lieder für uns ausgesucht. Es war ihm und anschließend auch uns sehr wichtig, 'selten gesungene' Lieder zu finden und einzuüben und unseren eigenen Stil zu entwickeln."

  

Maria, Hermann, Traudi

 

Ab diesem Zeitpunkt waren die Geschwister so gut wie jedes Wochenende unterwegs. Sehr oft wurden sie zu Auftritten nach Tirol bzw. in den Münchener Raum eingeladen, es fanden aber auch diverse Auftritte in Südtirol, Kärnten, Baden-Württemberg oder auch Hamburg statt, die teils auch im Fernsehen ausgestrahlt wurden. Gerne erinnern sich die Geschwister auch an die Veranstaltungen der Münchener Turmschreiber unter der damaligen Leitung von Kurt Wilhelm, die sie durch die Lesungen ihrer hervorragenden Autoren als sehr unterhaltsam und interessant in Erinnerung behalten. Und auch die Veranstaltungen in München (im Antiquarium und dem Herkulessaal der Residenz sowie im Cuvilliés-Theater) sind unvergesslich. Als besondere Erlebnisse empfanden die Geschwister die Lesungen der Heiligen Nacht mit den Volksschauspielern Gustl Bayrhammer und Fritz Straßner, die die Geschwister mit ihrem Dreigesang gestalten durften.

Es folgten diverse Studioaufnahmen, zu denen der junge Dreigesang von Wastl Fanderl (ORF Studio Salzburg), Peter Moser (ORF Studio Tirol) sowie von Herrn Artmaier und Fritz Mair (BR Studio München) eingeladen wurden.

Auch viele kirchliche Hochzeitsfeiern gestalteten die Geschwister Siferlinger: Christine an der Zither bzw. Flöte, Hermann an der Gitarre, Maria am Hackrett und Traudi bzw. später Irmi bildeten eine Stubenmusi und konnten die Paare somit sowohl instrumental als auch gesanglich in den Hafen der Ehe geleiten.   

 

 

           Maria, Traudi, Hermann, Irmi, Christine

im elterlichen Garten. Dieses Foto entstand 1987 als Überraschung

zum 50. Geburtstag ihrer Mama.

 

Als Traudi aus beruflichen Gründen nicht mehr im Dreigesang mitwirken konnte, übernahm die jüngste Schwester Irmi deren Part und in dieser Besetzung traten die Geschwister dann von 1987 bis 1992 auf.  

 

 

Maria, Irmi, Hermann 

  

Im Sommer 1990 mussten die Geschwister durch den frühen Tod ihrer Mutter einen weiteren schweren Schicksalsschlag verkraften. "Unsere Mama war der Mittelpunkt unserer Familie. Ihr Tod hat ein großes Loch in unsere Familie gerissen. Dass sie ihre Enkel nicht mehr aufwachsen sehen konnte, hat sehr weh getan."

Ab 1993 reduzierten sich die öffentlichen Auftritte, da sich die "Siferlingers" um ihren Nachwuchs und die berufliche Weiterbildung kümmerten.  

Noch heute leben zwei der Geschwister in Bad Endorf:
Christine, Mutter von vier erwachsenen Kindern und von Beruf Kinderpflegerin, wohnt zusammen mit ihrem Mann in Rankham bei Bad Endorf.
Hermann, der Zweitälteste, ist Physiotherapeut und lebt mit seiner Frau Ina und den drei Kindern ebenfalls in Bad Endorf.
Maria, die Dritte der Geschwister Siferlinger, wurde beim Markt Bad Endorf zur Verwaltungsfachwirtin ausgebildet und wohnt mit ihrem Mann Uli und den drei Kindern in Kay bei Tittmoning.
Traudi, mittlerweile bekannte Moderatorin beim Bayerischen Fernsehen, lebt mit ihrem Mann in München. Sie unterrichtet Violine, gibt Jodelkurse und ist aktive Musikantin.
Und Irmi, das "Nesthäkchen", von Beruf Heilerziehungs-pflegerin, wohnt zusammen mit ihrem Mann Alfred und ihren  Kindern im Allgäu. 

   

Christine, Irmi, Traudi, Hermann, Maria

       

 

Die Geschwister sind sich einig:

"Die Zeit als Dreigesang war schön und aufregend."